Psychotherapeutische Praxis für Kinder- und Jugendliche Susanne Schad
„Warum habe ich das bekommen, warum geht es nicht weg?“
Wir Menschen sind von Natur aus sehr anpassungsfähig an sich verändernden Umweltbedingungen. Im besten Fall haben uns unsere Bezugspersonen liebevoll und bedingungslos angenommen. Sie haben uns angeleitet, Sicherheit und Halt gegeben und altersgemäß dabei unterstützt, unsere Umwelt zu erkunden. Sie haben uns Lust auf das Leben und uns Mut gemacht, dass wir uns ausprobieren dürfen. Sie haben unsere Grundbedürfnisse erfüllt (nach Bindung, Autonomie und Selbstbestimmung, Anerkennung, angemessene Grenzen, Lust und Spiel). Es kann aber sein, dass dies aus verschiedenen Gründen nicht möglich war und unsere Grundbedürfnisse nicht befriedigt werden konnten. Wir sind verletzt oder verunsichert worden, konnten daher kein Urvertrauen entwickeln.
Wir haben (Schutz-) Strategien entwickelt, um das Leben zu meistern. Diese Strategien oder Verhaltensweisen (z.B. angepasst vs. rebellisch) waren in Bezug auf unsere bisherigen Lebensumstände sinnvoll und hilfreich, sie stellen einen individuellen Lösungsversuch dar (Bsp.: Leistungsstreben ist sinnvoll, weil es Lob und Anerkennung zu Folge hat, kann aber langfristig zu Erschöpfung führen). Sie können aber im weiteren Leben nicht mehr passend sein, vor allem, wenn weitreichende Veränderungen und/oder Belastungen hinzukommen. Dann können Probleme entstehen. Die Symptomatik geht nicht mehr weg oder wir nehmen sogar wahr, dass wir unser Leben nicht mehr meistern können.
Wir Menschen unterscheiden uns in Bezug auf die individuellen Schutz- und Risikofaktoren für die Entstehung einer psychischen Erkrankung. Gemeinsam schauen wir uns daher die bisherige individuelle Lebensgeschichte an und versuchen herauszufinden, welche Faktoren die Symptomatik beeinflusst haben könnten. Wir schauen uns Situationen an, entdecken, welche Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen sie bei uns auslösen. Die Symptome werden dann klarer und verständlicher. Wir versuchen herauszufinden, welche Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind und versuchen herauszufinden, was nötig ist, um dies im Rahmen der Therapie zu verändern.
